Sensibilisierung für -ISMEN und Konfrontation mit „Hate Speech“
Im Workshop der Staatlichen Schulberatungsstelle Oberbayern-West in den FA-Klassen wurde über Menschenrechte, die Grenzbereiche von Meinungsfreiheit und Sexismus diskutiert.
Auf Initiative von Dr. Olaf Jelinski (Fachlehrkraft Politik und Gesellschaft) fand ein Workshop für die Studierenden der FA 1a/b und FA 2 statt. Zum Thema „Demokratie und Toleranz“ führte die Referentin Verena Hofrichter von der Staatlichen Schulberatungsstelle Oberbayern-West zusammen mit ihrem Kollegen Florian Otto durchs Programm.
In diesem Workshop ging es um die Sensibilisierung der Studierenden für den Themenbereich jeglicher -ISMEN wie zum Beispiel Rechtsextremismus, Islamismus, Antisemitismus, Rassismus oder Sexismus. Auch wurde mit den Studierenden erarbeitet, wie sich grundlegende Begrifflichkeiten aus diesem Bereich zusammensetzten, um ein Verständnis von dem zu bekommen, was Radikalismus, Extremismus, Populismus sowie was Menschenrechte grundsätzlich bedeuten, um die Begrifflichkeiten gegeneinander abgrenzen zu können und um Eskalationsstufen zu erkennen.
Begonnen wurde damit, zu eruieren, welche gesellschaftlichen sowie politischen Themen die Studierenden bewegen und es wurde diskutiert, was die Grundlagen bzw. die Grundpfeiler von Demokratie sind. Hier waren die Antworten eindeutig, die elementaren Bausteine unserer Demokratie wurden klar benannt. Dazu gehören: Meinungsfreiheit, Wahlrecht, Gleichberechtigung oder Gleichheit vor dem Gesetz und dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Im Weiteren wurden die Studierenden mit den Grenzbereichen von Meinungen konfrontiert. Im Ergebnis war den Studierenden bewusst, dass beispielsweise Hass und Menschenfeindlichkeit keine Meinung sind. Auch was extreme Einstellungen sind und was diesen gemein ist, war Thema im Workshop. Ebenso Absolutheitsanspruch sowie Freund-Feind-Schemata und Verschwörungstheorien, welche überprüfbarer Beweise entbehren und als „einfache Antworten“ auf komplexe Fragen herangezogen werden, wurden besprochen.
Was haben die Studierenden mitgenommen?
Im Grundsatz gilt: Fanatismus führt zu Hass und Gewalt. Man muss schon früh in Kinderkrippen, Kitas und Schulen anfangen, Menschen für -ISMEN Themen zu sensibilisieren. Die Studierenden wurden mit dem Thema Hate Speech konfrontiert und haben ein Verständnis vermittelt bekommen, um Symboliken wie extremistische Emojis in sozialen Medien zu identifizieren. Weitere Erkenntnisse aus dem Workshop: Radikalisierung beginnt oft in Meinungsblasen im Internet, Extremismus beginnt, wo Kernelemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung abgeschafft werden sollen. Auch wurde den Studierenden aufgezeigt, wo Meinungsfreiheit aufhört und wo Straftatbestände, wie beispielsweise Volksverhetzung, beginnen.
Mit Blick auf die jüngste Vergangenheit und gerade auf die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen war allen Anwesenden klar, dass auch Demokratie und demokratische Strukturen immer wieder und aufs Neue auf die Probe gestellt werden. Im Ergebnis waren sich die Studierenden darin einig, dass Demokratie als ein Prozess zu betrachten und niemals „fertig“ ist. Um Demokratie muss immer wieder gerungen werden, demokratische Werte müssen permanent (neu) erkämpft und gefestigt werden.